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"Der keltische Pfad"

Die Barbaren galten als unzivilisierte, wilde Horden ohne jeglicher Kultur. Und wie würde ein römischer Geschichtsschreiber über die Feinde berichten? So kommt das Wort "Barbar" ursprünglich aus dem griechischen und beschreibt jemand, der nicht griechisch spricht. Die Römer bezeichneten die Völker als Barbaren, die sich ihrer Kultur nicht unterwerfen wollten.

So waren die "Kelten" für die Römer ein äusserst widerspenstiges Volk, das nie zur Gänze besiegt werden konnte. Einige "keltische Stämme" wurden auch Pikten (die Bemahlten/Tätowierten) oder Caledonier (die aus dem Wald kommen) genannt.

Die Kelten lebten vor mehr als 2000 Jahren und bis heute fasziniert uns ihre spannende Mythologie mit ihren ganz besonderen Eigenschaften, Kräften und Ritualen. Obwohl sie über eine eigene Schrift verfügten, gibt es kaum Aufzeichnungen. Vieles Wissen ist aus archäologischen Funden und aus der Geschichtsschreibung, die Betrachtungsweise ist hier allerdings eher einseitig.

Die keltische Gesellschaftsstruktur verfügte über keine Zentralgewalt, sie bildeten einen losen Zusammenschluss aus der gemeinsamen Kultur und Religion. In ihrer Religion gab es zahlreiche Gottheiten und jeder Stamm hatte zusätzlich seine eigene Stammesgottheit, die auch sehr oft namensgebend für den Stamm war. An der Spitze der Gottheiten stand der Stammesgott mit seiner Gefährtin, der Erdmutter als die Mutter der Götter. Die meisten Hauptgottheiten wurden in einer "Trias" dargestellt, wodurch sich eine Vorliebe zur Dreiheit in der keltischen Kultur ableitete. Die Kelten glaubten an die Wiedergeburt, nach dem Tod kam der Mensch in die "Anderswelt". Die Anderswelt, die Welt der Götter ist ein Ort des ewigen Lebens, ausserhalb von Zeit und Raum. Ein Hirsch oder eine Fee begleitet einem in dieser Welt des Friedens und der Harmonie. Hier wird zauberhaft musiziert, gesungen, getanzt und man widmet sich der Liebe und der Jagd. In dieser Heimstatt der Erlösung und des ewigen Seins gibt es somit auch keine Hölle und Fegefeuer, wie beispielsweise bei den Römern.

Im irdischen Leben wurden die Gottheiten an keltischen Kultplätzen, an besonderen Naturheiligtümer, wie an Hainen, bei Bäumen, Quellen, Steinen und auf Bergen verehrt. Die Kelten baten mit Opfergaben um Fruchtbarkeit, Gesundheit und Harmonie, zeigten so den Göttern aber auch damit ihre Dankbarkeit.

Ein "Druide" war der geistige und spirituelle Führer, dieser lenkte die kulturellen und religiösen Entwicklungen. In ihrer Stammesgemeinschaft wurde so das Wissen vermittelt und sie waren als Gelehrte hoch angesehen. Der Name Druide bedeutet "Eichenkundiger" und kann "Mit grossem Wissen und Weisheit“ interpretiert werden.

Der Verlauf der biologischen und psychischen Evolution bestimmte das Leben der Kelten, aber auch eine Anpassung an die Energien von Mond und Sonne war von grosser Bedeutung. Ihre Gesellschaft war komplex und hoch entwickelt, so verfügten sie über mathematische und astronomische Kenntnisse. Der keltische Kalender ist auf die Mondumläufe aufgebaut, das Jahr wurde in eine Winterhälfte (01. November bis 30. April) und eine Sommerhälfte (01. Mai bis 31. Oktober) geteilt. An "Samhain" (zu Beginn der dunklen Hälfte) fand der Jahreswechsel statt. Ihre mystischen Feste waren an die Veränderungen des Jahreskreises ausgerichtet. Der Baumlebenskreis, eine Charakterisierung aus 21 Bäumen war eine Art Horoskop, denen eine besondere Beziehung, Kräfte und Eigenschaften zugewiesen wurde.

Im Gegensatz zu den Griechen und Römern, lebten die keltischen Stämme in kleineren Gemeinschaften im ländlichen Raum und nicht in grossen, städtischen Siedlungsgbieten. Der Rhythmus der Natur bestimmte ihre Lebensweise, sie war geprägt von Landwirtschaft, Jagd und auch von Krieg. Eine keltische Gemeinschaft bestand aus Druiden, Barden, Krieger, Jäger, Handwerker, Bauern und Personen, die für das Gemeinschaftswohl sorgten. Je nach Fähigkeiten ergab sich die Position, so hatten die keltischen Frauen die gleichen Rechte, Möglichkeiten und Wertschätzung. Partnerschaften zwischen Mann und Frau wurden nicht in Ehen geschlossen, sondern in einem Versprechen, sich für ein Jahr und einen Tag zu binden. Hatte sich eine Beziehung bewährt, so konnte sie verlängert werden. Die Kinder wurden in der Gemeinschaft von mehreren Müttern behütet, betreut und auch erzogen. Einer der aussergewöhnlichen Fertigkeiten, war die überaus kunstvolle Gestaltung von Gebrauchsgegenständen, Schmuck und auch Waffen. Kreative Eigenschaften in der Arbeit und Kunst, war ein sinn- und wertvoller Beitrag in der keltischen Gesellschaft. Die Jagdwaffen der Kelten waren Speer und Bogen, bei kriegerischen Auseinandersetzungen kamen vorwiegend Speer, Schild, und Schwert zum Einsatz und sie waren wegen ihrer Kriegsbemalung, Kampfgeschrei, Tapferkeit und Guerillataktik bei ihren Feinden gefürchtet.

Vieles ist bis heute beeindruckend und wir erinnern uns langsam wieder an eine traditionelle europäische Medizin und an ein europäisches Yoga, dem keltischen "Vyda". Künstlerische Gestaltungen keltischen Ursprungs werden wieder lebendig und wir besinnen uns wieder mehr auf die Momente des "Einfach Schönen". Die Welt der Natur als "Erlebnis-Reich", eine ursprüngliche Erkenntnis ..

Ein Pfad, ist Ausdruck Geist und Freiheit Kunst.

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